Was ist „Tai Chi Spielen“?

Staunen, Lachen, Fehler machen, Spielen, Entdecken und Spüren. So lernen Kinder, so lernen wir!

In China wird Tai Chi die Königin der Kampfkünste genannt. Es geht darum, Kräfte sicher zu erden. Dabei verfolgen wir keinen Plan oder vorgefertigte Kampfkunsttechniken. Dafür lernen wir, den Körper in jeder Situation sinnvoll zu strukturieren und gleichzeitig durchlässig und beweglich zu haben. So entsteht daraus – ganz von selbst – effektive Kampf- und Lebenskunst. Ihr werdet staunen, welch großen Kräften ihr ganz leicht entsprechen könnt, ohne in Widerstand, Anstrengung oder ins Denken zu geraten. So darf sich auch der Geist in Stille und Klarheit üben.

Natürlich spielen auch biomechanische Zusammenhänge eine wichtige Rolle. Als Körpertherapeutin, liegt mir die Ausrichtung und die Freiheit unserer Gelenke und des Muskel-Faszien-Spiels sehr am Herzen.

Unser Kampfschrei ist das Kichern, das Lachen und die Stille.

Push hand ist das angewandte Taiji, das Kämpfen. Es geht um Begegnung, in der wir uns selbst und den anderen sicher spüren und entsprechen. Es geht darum, geistige Widerstände und Erwartungen aufzugeben, um sich, auch unter schweren Bedingungen, frei zu bewegen. Wir lernen Pushen innerhalb von Formen und freies Pushen.

Die Tai Chi Form nach Cheng Man Ching ist eine Meditation in Bewegung. Alle oben beschriebenen Qualitäten der Kampfkunst spielen und lernen wir immer parallel zur Choreographie der Form. Der Weg dorthin ist also sehr freudvoll und entdeckungsreich. Die Form selbst ist für mich wie ein Lied, das ich mit meinem Körper und Geist singe.

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